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Arbeitskraftsicherung

Bis zur Feststellung einer Berufsunfähigkeit dauert es im Schnitt sechs Monate. Warum brauchen die BU-Leistungsprüfer so lange? Wie läuft die BU-Leistungsprüfung eigentlich genau ab und geht es nicht auch schneller?
Die private Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) galt lange Jahre als alternativlos und die Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU) blieb dabei auf der Strecke. Zu reizvoll war die Idee, die gesetzliche EU/EMR als Feindbild aufzubauen. Doch ist die EU vielleicht sogar die beste Alternative zur BU?

Die Grundfähigkeitsversicherung ist ein vergleichsweise junger Zweig in der Personenversicherung, in dem sich noch keine Standards etabliert haben. Ganz im Gegenteil: die Euphorie der Produktentwickler scheint erst richtig in Fahrt zu kommen, während Vermittler und ihre Kunden noch dabei sind, die Produkte erst einmal zu verstehen. Wir steigen mal mitten rein ins bunte Treiben.

Der Kongress Arbeitskraftsicherung auf der DKM Messe 2019 in Dortmund lieferte einen Überblick über die wichtigsten Trends der Arbeitskraftabsicherung. In diesem Jahr besonders im Fokus: neue Standards in der Grundfähigkeitsversicherung.

Bevor wir uns dem Schwerpunktthema zuwenden, eine gute Nachricht vorweg: Mehr als vier von fünf Leistungsentscheidungen treffen die von uns untersuchten Versicherer zu Gunsten ihrer Versicherten. Ablehnungen sind deutlich in der Unterzahl. Eine systematische Leistungsverweigerung, wie sie der Branche gerne unterstellt wird, ist somit nicht zu erkennen.

Anerkennungen und Ablehnungen

Sie gilt immer noch als ein Qualitätsmerkmal: die BU Prozessquote. Eine niedrige BU Prozessquote kennzeichne einen fairen Versicherer, so heißt es. Dabei sagt sie nichts darüber aus, ob die Gesellschaft den Prozess verloren oder gewonnen hat oder ob es zu einem gerichtlichen Vergleich gekommen ist.