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Moderates Wachstum und große Unterschiede: Die Entwicklung der Beitragseinnahmen in der PKV

Die privaten Krankenversicherer erzielten im Jahr 2023 in der Vollkostenversicherung Bruttobeitragseinnahmen in Höhe von 30.879 Mio. Euro. Das ist etwas mehr als im Vorjahr. Die Entwicklung ist bei den einzelnen Versicherern sehr unterschiedlich. Die Herausforderungen für die Krankenversicherer bleiben hoch.

Moderates Wachstum bei den Beitragseinnahmen

Die Bruttobeitragseinnahmen in der Krankheitskostenvollversicherung sind in den vergangenen Jahren jeweils moderat gestiegen. Im Jahr 2023 stiegen die gebuchten Bruttobeiträge marktdurchschnittlich um 1,15% auf 30.879 Mio. Euro. Dabei wirken auf die Einnahmen der PKV-Anbieter mehrere Einflussfaktoren. Neben Kündigungen, Neuabschlüssen und Tarifwechseln, Geburten sowie Todesfällen schlagen vor allem Prämienanpassungen auf die Entwicklung der Beitragseinnahmen durch. In der Fünfjahres-Betrachtung von 2019 bis 2023 liegt die Steigerung bei 11,28%, wie dem map-report „Bilanzrating der Privaten Krankenversicherung 2023“ aus dem Hause Franke und Bornberg zu entnehmen ist.

Entwicklung bei den Versicherern sehr unterschiedlich

Mit über 6.053 Mio. Euro Beitragseinnahmen liegt die Debeka weiterhin ganz vorne. Sie verzeichnete 2023 einen kleinen Rückgang bei den Beitragseinnahmen, wobei sie dagegen 16.249 Kunden dazugewinnen konnte. Wie die nachstehende Tabelle zeigt, können von den Top-Ten-Verdienern die Barmenia (4,28%) und die HanseMerkur (6,01%) größere Zuwächse bei den gebuchten Beitragseinnahmen verzeichnen.

Die Gewinner und Verlierer nach Beitragseinnahmen

Zweistellige Zuwachsraten verzeichneten aber nicht die Schwergewichte der Branche, sondern drei Versicherer, die der Größe nach erst ab Rang 20 zu finden sind. So etwa die ARAG, die nach absoluten Beitragseinnahmen in der Vollkostenversicherung genau auf Rang 20 liegt. Der Krankenversicherer aus dem Düsseldorfer Konzern konnte um 20,67% zulegen, was auf eine Produktoffensive in den letzten Jahren zurückzuführen sein dürfte. Mit 14,56% und 11,27% verdienten auch die Mecklenburgische (Rang 30) und die Concordia (Rang 28) mehr als 2022.

Unter den Versicherern, die rückläufige Beitragseinnahmen hinnehmen mussten, findet sich mit der Continentale ein Anbieter aus den Top Ten. Sie verlor 2,13%. Einen stärkeren Rückgang verzeichnete der Münchener Verein (Rang 19) mit 2,53%. Die Einnahmen der Inter (Rang 16) gingen um 1,06% zurück.

Herausforderungen der PKV-Versicherer

Das Geschäft der Vollkostenversicherung ist stark von äußeren Einflüssen betroffen. Die immer weiter steigende Versicherungspflicht-Grenze erschwert es den Versicherern Neukunden zu akquirieren. Insofern wird die schwierige Situation für die Branche auch politisch forciert. Lange war daher ein Wachstum fast nur im Bereich der Beamten zu beobachten. Dass gerade in letzter Zeit die Gesetzliche Krankenversicherung stark unter Druck gerät, könnte für die PKV einen Aufschwung bringen.

Die hohe Beitragsanpassungsrunde in der PKV zum letzten Jahreswechsel kam somit zur Unzeit. Die Prämienanpassungen der vergangenen und vermutlich auch zukünftigen Jahre führen zwar zu höheren Beitragseinnahmen, allerdings fließen die Mehreinnahmen direkt in Leistungen und Rückstellungen. Und sie sorgen für weniger Attraktivität im Neugeschäft. Die Aussichten auf ein „echtes“ Wachstum in der Vollversicherung bleiben demnach begrenzt.

Zum Hintergrund

Dieser Beitrag gibt Ihnen einen Überblick über die aktuelle Entwicklung gebuchten Bruttobeiträge in der PKV. Für weiterführende Informationen empfehlen wir den „map-report 935“.

Der „map-report 935“, Jahrgang 2024, erschienen im September 2024, zeigt die wichtigsten Bilanzkennzahlen von 37 Krankenversicherern der vergangenen Jahre sowie weitere Daten etwa zur Ertragslage und zu Marktanteilen des Geschäftsjahres 2023.

Eine der betrachteten Kennzahlen sind die gebuchten Bruttobeiträge, die in diesem Blog beschrieben wurden. Im gesamten „Bilanzrating Privater Krankenversicherer“ wurden die LVM, uniVersa, Alte Oldenburger, SIGNAL IDUNA und VHG Provinzial mit der höchsten Bewertungskategorie „mmm+“ für hervorragende Leistungen ausgezeichnet. Weitere Informationen dazu gibt es in dieser Pressemitteilung.

Der map-report kann im pdf-Format kostenpflichtig bestellt werden. Weitere Informationen finden sich hier: map-report | Franke und Bornberg

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