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Der Franke und Bornberg Rentenfaktor-Check 2023

Der Höchstrechnungszins von 0,25% geht in sein zweites Jahr. Wir haben dies zum Anlass genommen zu prüfen, ob trotz gleichbleibendem Höchstrechnungszins Veränderungen an den Rentenfaktoren festzustellen sind. In diesem Blogbeitrag untersuchen wir, wie sich der Rentenfaktor im Vergleich zum Vorjahr entwickelt hat.

Wie wurden die Daten erhoben?

Wie im Vorjahr wurden die Rentenfaktoren aus dem Beratungstool fb>xpert ermittelt und für die Analyse aufbereitet. Für den Vergleich wurden die Rentenfaktoren mit einer Rentengarantiezeit von 10 Jahren als Todesfallleistung im Rentenbezug berechnet.

Der aktuelle Rentenfaktor – Wechsel an der Spitze

Beim aktuellen Rentenfaktor fällt auf, dass die Versicherer größtenteils auf dem gleichen Niveau des Vorjahres agieren. Im Mittel beträgt der Rentenfaktor 2023 26,08 € und liegt damit einen Cent höher als bei unserer Untersuchung von 2022. Dies legt augenscheinlich den Schluss nahe, dass sich entsprechend wenig bei den aktuellen Rentenfaktoren getan habe. Wie immer, wollten wir es genauer wissen und konnten mit großer Freude, wichtige Details aufdecken.

An prominenter Stelle gibt es einen Wechsel: Die Condor wurde von der Poleposition verdrängt und positioniert sich mit einem aktuellen Rentenfaktor von 26,61 € nun auf Platz zwei. Neuer Spitzenreiter ist die Continentale. Trotz gleichbleibendem Höchstrechnungszins schafft sie es den aktuellen Rentenfaktor aus dem Vorjahr um 0,55 € auf 26,99 € anzuheben.

Mit der Barmenia, dem Münchner Verein und der Signal Iduna gibt es in diesem Jahr eine Aufstockung der Versicherer, die den aktuellen Rentenfaktor über das Beratungstool fb>xpert zugänglich machen. Damit steigt die Anzahl der Versicherer in unserem Vergleich der aktuellen Rentenfaktoren von 17 im Vorjahr auf 20 in diesem Jahr. 

Der garantierte Rentenfaktor – Versicherer setzen auf Kontinuität

Die WWK verteidigt 2023 ihren Platz an der Spitze und baut den Vorsprung sogar noch etwas aus. So liegt der garantierte Rentenfaktor jetzt bei 26,10 € und damit 0,18 € vor der zweitplatzierten Condor. Damit ist die WWK der einzige Versicherer in unserem Vergleich mit einem garantierten Rentenfaktor über 26,00 €. Am stärksten hat die Continentale den garantierten Rentenfaktor gesteigert. Hier beträgt das Plus im Vergleich zum Vorjahr 0,48 € bei einem garantierten Rentenfaktor von 24,63 € (Tarif RI/ RIG) bzw. einem garantierten Rentenfaktor von 23,71 € (Tarif ERI).

Neu dabei im Vergleich der garantierten Rentenfaktoren ist der Münchener Verein, sodass in diesem Jahr 25 Gesellschaften ausgewertet wurden.

Ansonsten bleiben die Versicherer größtenteils bei ihrem jeweiligen Vorjahresniveau.

Hohe Rentenfaktoren machen sicherlich einen guten Eindruck. Allerdings muss ein niedriger garantierter Rentenfaktor nicht immer schlecht sein. Hohe Garantien binden das Anlagevermögen der Versicherer an niedrigverzinste Investitionen. Versicherer mit niedrigeren Rentenfaktoren sind in der Regel freier und können auch vermehrt chancenreichere Anlagen ins Visier nehmen. Neujustierungen kann man z.B. an einem geänderten Sicherheitsabschlag des aktuellen Rentenfaktors für den garantierten Rentenfaktor feststellen. Hier kommt es auf die jeweilige Strategie der Versicherer an.

In unserer aktuellen Untersuchung konnten wir keine „Strategiewechsel“ bei einzelnen Versicherern feststellen. Der Sicherheitsabschlag vom aktuellen Rentenfaktor, der maßgebend für den garantierten Rentenfaktor ist, hat sich gar nicht oder kaum bemerkbar verändert. So liegt der Sicherheitsabschlag unter den untersuchten Tarifen weiterhin zwischen 100 % und 67 % des aktuellen Rentenfaktors.

Ausblick 2024 zum Rentenfaktor

Für das Jahr 2024 erwarten wir ein ähnliches Ergebnis wie für 2023. Mit der Empfehlung der Deutsche Aktuarvereinigung e.V. am Höchstrechnungszins von 0,25 % auch 2024 festzuhalten, ist die Tendenz zu einer Steigerung der Rentenfaktoren nicht gegeben. Höchstens werden die Versicherer an kleineren Stellschrauben in der Berechnung des Rentenfaktors drehen, sodass nur kleinere Verschiebungen im Marktvergleich erwartet werden.

Berechnungsgrundlagen
Vergleich der Rentenfaktoren 2021 und 2022 von Franke und Bornberg

  • Für den aktuellen Rentenfaktor (sofern angegeben) wurden 20 Gesellschaften mit 45 Tarifen berücksichtigt
  • Für den garantierten Rentenfaktor wurden 25 Gesellschaften mit 51 Tarifen berücksichtigt
  • Zu Tarifen, die 2022 nicht mehr angeboten wurden, wurde das Folgeprodukt als Vergleichswert herangezogen
  • Eckdaten: Eintrittsalter 32, Laufzeit 35 Jahre, Einzelvertrag; keine Tarife mit Sammelinkasso oder Rabattierungen aufgrund bestimmter Personenkreise; Rentengarantiezeit 10 Jahre, Wert 2022: Versicherungsbeginn Februar 2022, Wert 2023: Versicherungsbeginn Februar 2023

Wissenswertes zum Thema:
Für mehr Informationen zum Thema gibt es einen Blogbeitrag, der erklärt, wie sich der aktuelle und der garantierte Rentenfaktor unterscheiden und sich die Rentenfaktoren 2021 und 2022 entwickelt haben.

Jürgen Thomsen und Philipp Wedekind

Jürgen Thomsen und Philipp Wedekind

Franke und Bornberg GmbH in Kooperation mit der fb research GmbH

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