Neues Kfz-Rating von Franke und Bornberg: Mehr Top-Tarife als im Vorjahr
Die Ratingagentur Franke und Bornberg hat erneut Kfz-Tarife unter die Lupe genommen. Untersucht wurden insgesamt 335 Tarife oder Tarifvarianten von 73 Versicherern. Erfreuliches Fazit des Kfz-Versicherungsratings 2017: Die Leistungsdichte nimmt weiter zu.
Hannover, 23. November 2017. Versicherer stecken bei der Gestaltung ihrer Kfz-Tarife in einer Zwickmühle. Auf der einen Seite befeuern insbesondere Vergleichsportale den Wettstreit um den niedrigsten Beitrag. Andererseits setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass für Versicherte im Schadenfall ausschließlich die Qualität zählt.
Die Antwort auf diesen vermeintlichen Widerspruch lautet Tarifvielfalt. Manche Versicherer platzieren zwei oder drei Kfz-Produkte im Markt, beispielsweise als Basis-, Klassik- oder Komforttarif, wahlweise Exklusiv- oder Premium-Variante. Andere haben ein Grundprodukt im Angebot, manchmal auch mehrere, und setzen zusätzlich auf optionale Einzelbausteine, mit denen das Grundprodukt aufgebessert werden kann. Beide Systeme bringen Vor- und Nachteile: Das eine ist übersichtlicher, das andere besser individualisierbar. Beiden gemein ist, dass sie die Komplexität erhöhen.
Orientierung im Kfz-Markt
Die Ratingagentur Franke und Bornberg bietet Orientierung im Markt für Kfz-Versicherungen. Sie hat auch 2017 die Versicherungsbedingungen von Kfz-Tarifen in einem aufwändigen Ratingprozess unter die Lupe genommen, und das Wort für Wort. Denn im Ernstfall zählt jedes Detail, weiß Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg. „Der Kunde kann sich nur auf das verlassen, was rechtlich bindend formuliert ist“, erläutert Franke.
Die einzelnen Regelungen eines komplexen Bedingungswerks haben einen unterschiedlichen Stellenwert. Einige beziehen sich auf eher marginale, andere auf ganz zentrale Sachverhalte wie beispielsweise die Leistungspflicht. Daher verwendet Franke und Bornberg selbst entwickelte Gewichtungsfaktoren. Diese stellen sicher, dass gute Ergebnisse bei weniger bedeutsamen Kriterien nicht Defizite bei jenen Kriterien überstrahlen, die für den Versicherungsschutz entscheidend sind. Am Ende des Bewertungsverfahrens steht eine Gesamtpunktzahl und damit die Zuordnung in eine von maximal acht Ratingklassen. Zusätzlich gelten für die drei höchsten Klassen (FFF, FF+ und FF) jeweils Mindeststandards.
Top-Tarife bieten mehr
Voraussetzung für die Top-Bewertung FFF ist beispielsweise, dass der Versicherer auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit verzichtet. Auch wenn der Schaden grob fahrlässig herbeigeführt worden ist, erfolgt bei diesen Tarifen also keine anteilige Kürzung. Ausnahmen greifen nur, falls Alkohol oder andere Rauschmittel im Spiel waren oder wenn grob fahrlässiges Verhalten einen Diebstahl möglich gemacht hat. Top-Tarife erstatten zudem bei Erstzulassung den Neupreis innerhalb eines
festgelegten Zeitrahmens. Aber hier gibt es maßgebliche Unterschiede, denn dieser Zeitrahmen liegt
je nach Versicherer und Tarif zwischen drei bis 48 Monaten.
Hund oder Hase?
Im Grundsatz bieten alle Teilkaskoverträge Versicherungsschutz beim Zusammenstoß mit Tieren.
Manche zahlen aber nur, wenn es sich dabei um Haarwild wie Reh oder Wildschwein handelt. Wer
mit einem Hund oder gar einem Rind zusammenprallt, guckt also in die Röhre. Gleiches würde bei
einer unheilvollen Begegnung mit einem Wolf gelten, wobei ein solches Zusammentreffen immer
noch Seltenheitswert haben dürfte. Auch bei Schäden durch Tierbiss haben die Analysten
Unterschiede festgestellt: War kein Marder am Werk, gehen Geschädigte oft leer aus. Die Spreu vom
Weizen trennt sich ebenfalls bei Elementarschäden. Nur wenn diese im Versicherungsschutz
enthalten sind, vergeben die Experten von Franke und Bornberg Höchstwertungen.
Aufschluss über wesentliche Kriterien für das aktuelle Kfz-Rating von Franke und Bornberg liefern die
Bewertungsrichtlinien. Sie stehen, ebenso wie sämtliche Detailergebnisse auf Gesellschaftsebene, im
Internet zum kostenlosen Download bereit.
Trend zu mehr Qualität
Trotz des erbitterten Preiswettbewerbs steigt die Bedingungsqualität von Kfz-Versicherungen weiter
an. Qualität zählt also auch in Zeiten der „Geiz ist geil“-Mentalität. Mehr als ein Viertel der
untersuchten Tarife (27 Prozent) erhalten in diesem Jahr von Franke und Bornberg die Top-
Bewertungen FFF oder FF+. Das Mittelfeld bleibt stabil (45 Prozent), während nur noch 29 Prozent
schlechtere Bewertungen bekommen. „Billig kann jeder. Die Kunst besteht darin, gute Leistungen
zum wettbewerbsfähigen Preis zu bieten“, sagt Michael Franke. Er begrüßt die Entwicklung: „Unser
Kfz-Rating zeigt Wirkung. Es bringt mehr Transparenz und damit auf Sicht bessere Tarife. Schon jetzt
ist die Leistungsdichte höher als im Jahr zuvor. Es gibt keinen vernünftigen Grund mehr, sich für
einen schlechten Tarif zu entscheiden.“
Ergebnisse im Detail
Das Kfz-Rating von Franke und Bornberg bewerte Versicherungen für PKW. Untersucht werden Tarife
für
- Kraftfahrzeughaftpflicht
- Teilkasko
- Vollkasko sowie
- Zusatzbausteine
Die Analysten haben die Versicherungsbedingungen von 73 Versicherern mit insgesamt 335 Tarifen bewertet. Jeder Tarif wurde nach 61 Kriterien analysiert. Neben Leistungsumfang und maximaler Leistungshöhe zählen auch versicherte Gefahren, Ausschlüsse und Leistungsvoraussetzungen sowie die Transparenz der Bedingungen. Dabei gilt: Maßgeblich für das Ergebnis sind jene Kriterien, die für die Mehrzahl der Versicherungsnehmer wichtig sind. Spezielle Risiken wie zum Beispiel die Fahrerunfallversicherung fließen nicht in die Bewertung ein.
Diese Versicherer haben für einen oder mehrere Tarife die Höchstnote (FFF) erhalten (in
alphabetischer Reihenfolge):
- AachenMünchener
- Allianz
- ALTE LEIPZIGER
- Basler
- Bavaria Direkt
- Bruderhilfe
- Cosmos
- DEVK
- ERGO
- Feuersozietät Berlin Brandenburg
- Generali
- HDI
- HUK
- HUK24
- Itzehoer
- Janitos
- Kravag Logistic
- Nürnberger Allg. Vers.-AG
- NÜRNBERGER Beamten
- Öffentliche Versicherung Braunschweig
- R+V
- Versicherungskammer Bayern
- Verti
- VHV
- Württembergische
- WWK