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Gewerblicher Rechtsschutz im Test: Das sind die Top-Tarife für Selbstständige und Landwirte

Ein Rechtsstreit kann Existenzen gefährden. Das aktuelle Rating von Franke und Bornberg zeigt, welche Firmenrechtsschutztarife Unternehmern, Selbstständigen und Landwirten 2025 bestmögliche Sicherheit bieten.

Hannover, 06. Februar 2025. Allen Negativmeldungen zum Trotz: 2024 wurden in Deutschland rund 120 900 Betriebe mit Potenzial für eine größere wirtschaftliche Bedeutung gegründet – ein Plus von 2,1 % gegenüber dem Vorjahr. Damit verzeichnet das Statistische Bundesamt (Destatis) auch für 2024 mehr neue Betriebe als Betriebsaufgaben. Für Versicherer sind das gute Nachrichten; ihr Potential für die gewerbliche Rechtsschutzversicherung bleibt zumindest konstant oder wächst sogar.  

Gewerblicher Rechtsschutz bewahrt Unternehmer und Selbstständige vor unkalkulierbaren finanziellen Belastungen eines Rechtsstreits, ob für Anwalt, Gericht oder Gutachter. „Gute Rechtsschutzversicherungen übernehmen nicht nur Kosten, sondern unterstützen auch dabei unerwartete rechtliche Probleme einzudämmen, noch bevor sie großen Schaden anrichten können“, erläutert Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter der Franke und Bornberg GmbH. Rechtliche Beratung helfe, Risiken früh zu erkennen und Streitfälle zu schlichten, bevor sie eskalierten, so Franke. Ähnlich wie beim Auto brauche es mehrere Airbags für perfekten Schutz, zum Beispiel Arbeitsrechtsschutz, Vertragsrechtsschutz oder Steuerrechtsschutz. „Erst die Feinabstimmung aller Komponenten macht den Firmenrechtsschutz komplett“, so Franke.

Was gibt`s Neues beim gewerblichen Rechtsschutz?

Von insgesamt 40 Anbietern von Rechtsschutzversicherungen, die Franke und Bornberg bewertet, bieten aktuell 23 Gesellschaften gewerblichen Rechtsschutz. Seit dem Erstrating im Jahr 2022 steigt die Qualität langsam, aber stetig. So greifen manche Versicherer mittlerweile das Thema Wirtschaftsmediation auf und bieten erste Lösungen. Rund um gewerblich genutzte Immobilien steigt der Schutz ebenfalls, beim Umfang ebenso wie bei versicherten Summen. Das gilt zum Beispiel für Enteignungs-, Planfeststellungs- und Flurbereinigungsverfahren sowie Erschließungskosten und Anliegerabgaben. Ein einheitliches Bild zeichnet sich allerdings noch nicht ab, da sich die Anpassungen von Versicherer zu Versicherer unterscheiden.

Für treffsichere Bewertungen unterscheidet das Rating die Zielgruppen Selbstständige und Unternehmer sowie Land- und Forstwirte. Viele Ratingkriterien gelten für beide Gruppen, während andere auf den spezifischen Bedarf der jeweiligen Zielgruppe eingehen. Eine gemeinsame Schnittmenge bilden Deckungssumme und Geltungsbereich sowie Leistungen für Strafkautionen, Assistance, telefonische Rechtsberatung und Mediation. In anderen Bereichen sind Land- und Forstwirte sowie Selbstständige und Unternehmer hingegen unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Aspekte, die ein privater Rechtsschutzvertrag abdeckt, zieht Franke und Bornberg nicht heran. Dafür gibt es ein eigenständiges Rating.

Firmenrechtsschutz für Selbstständige und Unternehmer

Das Rechtsschutzrating für Selbstständige und Unternehmer analysiert 81 Tarife von 23 Versicherern nach 60 Kriterien. Aufgrund einer Änderung der Tarifstruktur bei der Allianz sind es etwas weniger Tarife als im letzten Jahr. Nur jeder siebte Tarif erhält 2025 die Spitzenbewertung FFF+ hervorragend. 25 % erreichen ein FFF - sehr gut. Das Mittelfeld bilden weitere rund 20 % aller Tarife (Note FF+ gut). Ein weiterer Fortschritt: die beiden niedrigsten Klassen (F mangelhaft und F- ungenügend) sind 2025 erstmals unbesetzt.

Die Topnote FFF+ geht an vier Gesellschaften. Unangefochtener Spitzenreiter bleibt die ARAG mit acht Tarifvarianten, die Franke und Bornberg als „hervorragend“ bewertet.

Gesellschaften mit mindestens einem Rechtsschutztarif für Selbstständige und Unternehmer in den beiden besten Bewertungsklassen:

Allianz: FFF+
ARAG: FFF+
DEURAG: FFF+
Roland: FFF+
Concordia: FFF
Itzehoer: FFF
NRV Neue Rechtsschutz: FFF
ÖRAG: FFF
VHV: FFF
Württembergische: FFF

 

 

 

 

 

 

 

 

Schwächere Tarife sind vor allem bei älteren Bedingungswerken sowie in günstigen Basisversionen vertreten. Sie scheitern an Kriterien wie Urheber-Rechtsverstöße, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Online-Rechtsberatung, AGB-, Dokumenten- und Vertragscheck. Beim Arbeitsrechtsschutz mangelt es beispielsweise an leistungsfähigem Schutz für Aufhebungsvereinbarungen. Und nicht selten verhindert ein nicht erfüllter Mindeststandard den Einzug in eine bessere Bewertungsstufe.

Firmenrechtsschutz für Land- und Forstwirtschaft

Vom kleinen Bauernhof zur Agrarindustrie – in der Landwirtschaft setzt sich der Strukturwandel zu weniger, aber größeren Betrieben fort. Mit der Betriebsgröße wachsen die Risiken eines Rechtstreits. Subventionen bilden einen großen Teil der landwirtschaftlichen Einkünfte. Sie sind an Konventionen und Wohlverhaltensregeln geknüpft („Cross-Compliance“). Das birgt einiges Konfliktpotenzial. Zu den weiteren spezifischen Risiken in der Land- und Forstwirtschaft zählen erneuerbare Energien sowie immer größere Nutzflächen und Höfe im Eigentum.

Das Rechtsschutzrating für Land- und Forstwirtschaft analysiert 45 Tarife von 22 Versicherern nach 42 Detailkriterien. Auch hier attestieren die Analysten im Vorjahresvergleich Fortschritte. 2025 gibt es für jeden zehnten Tarif die Bestnote FFF+ hervorragend und für weitere 27 % ein FFF sehr gut. Mit der Allianz und der ÖRAG bieten jetzt neben Roland zwei weitere Gesellschaften mindestens einen Top-Rechtsschutztarif (FFF+) für Land- und Forstwirte. Neu aufgestiegen in die Gruppe der sehr guten Anbieter (FFF) sind Concordia und DEURAG.

Diese Gesellschaften bieten mindestens einen Top-Rechtsschutztarif für Land- und Forstwirte in den beiden besten Bewertungskategorien:

Allianz: FFF+
ÖRAG: FFF+
Roland: FFF+
ARAG: FFF
Concordia: FFF
DEURAG: FFF
Itzehoer: FFF
NRV Neue Rechtsschutz: FFF
VHV: FFF
VGH: FFF
Württembergische: FFF

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine Spitzenbewertung verfehlen Rechtsschutztarife für Land- und Forstwirte beispielsweise in den Bereichen Cross-Compliance, Beratungsrechtsschutz bei Hofübergabe, Streitigkeiten bei Erschließungs- und Anliegerabgaben sowie Forderungsmanagement. Zu den Mindeststandards zählen uneingeschränkter Versicherungsschutz vor deutschen Behörden und Gerichten sowie Kostenübernahme von mindestens 10.000 EUR für Cross-Compliance-Verfahren.  

Wie nachhaltig sind Firmenrechtsschutztarife?

Leistungen wie Mediation und Online-Rechtsberatung können helfen, wertvolle Ressourcen zu schonen. Das allein aber macht Firmenrechtsschutztarife noch nicht nachhaltig. „Bislang sehen wir bei Versicherern wenig Engagement, ihre Firmenkunden auf dem Weg zu nachhaltigerem Wirtschaften zu begleiten“, berichtet Christian Monke, Leiter Ratings Private Risiken bei Franke und Bornberg. Erste Ansätze könnten Nachlässe für E-Mobilität beim Verkehrsrechtsschutz oder für Gewerbeimmobilien mit niedrigem Ressourcenverbrauch darstellen, so Monke. Noch aber sei die Branche von entsprechenden Angeboten weit entfernt. Einzig die Kapitalanlage biete bereits eine effektive Basis für Nachhaltigkeit.

Fazit und Ausblick

Seit dem Erstrating Firmenrechtsschutz zeichnen sich in neuen Tarifen einige Verbesserungen ab. Nicht immer kommen diese auch dem Bestand zugute. „Kunden sollten nicht darauf vertrauen, dass ihr bestehender Firmenrechtsschutz auch Jahre später noch die bestmögliche Absicherung bietet. Von den Fortschritten profitiert nur, wer sie zu nutzen weiß“, sagt Michael Franke. Dafür sei fachkundige Beratung unverzichtbar. Vermittlern rät er, neben den Risiken ihrer Kunden auch Produktneuerungen im Blick zu behalten.  

Die aktuellen Bewertungsrichtlinien sowie vollständige Ergebnisse des Ratings Gewerbliche Rechtsschutzversicherungen stellt Franke und Bornberg im Internet unter diesem Link kostenlos bereit. Zur privaten Rechtsschutzversicherung veröffentlicht Franke und Bornberg ebenfalls laufend neue Ergebnisse.

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